Von Warnemünde aus, wo das 1. Korvettengeschwader stationiert ist, flog die Ministerin mit einem Bordhubschrauber des Typs Sea King zur Korvette „Oldenburg“. Die befand sich gerade in einem gemeinsamen Übungsmanöver mit der Korvette „Magdeburg“ auf der Ostsee.
Aus der Luft konnte die Verteidigungsministern ein sogenanntes Postbeutelmanöver beobachten. Die beiden Marineschiffe fuhren dicht nebeneinander her, mit gleicher Geschwindigkeit und gleichem Kurs. Es ist ein Manöver, das von den Besatzungen höchste Konzentration verlangt. Beide Schiffe sind mit Leinen verbunden, um darüber Kraftstoff oder sogar Personen zu überführen oder – wie in diesem Fall – Material.
Nach der Landung auf der Korvette, begrüßte sie der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, an Bord und begleitete die Ministerin auf die Brücke der „Oldenburg“.
Einblicke in Einsatzszenarien und Bordrollen: Auf der Korvette „Oldenburg“ führt die Ministerin Gespräche mit dem Inspekteur der Marine, dem Kommandanten sowie den Soldaten der Besatzung.
Die Brücke von Marineschiffen ist sozusagen der „Kopf“. Von hier aus steuern die Soldatinnen und Soldaten das Schiff, bestimmen den Kurs und behalten die Umgebung im Auge. Dort oben hat man einen 360–Grad-Blick auf die hohe See. Das ist bei Bedrohungslagen besonders wichtig.
„Klar machen zum Gefecht!“, hallte es dann durch die Lautsprecheranlage. Zwei Eurofighter der Luftwaffe simulierten einen Luftangriff auf die Korvette
Die Besatzung geht präzise vor, um den Angriff abzuwehren. Jeder Handgriff, jeder Befehl sind genau aufeinander abgestimmt bis diese Übung vorbei ist.
Zur nächsten Station an Bord ging es für die Ministerin tief ins Inneren der „Oldenburg“, zum Herzen des Schiffes in die Operationszentrale, kurz OPZ. Hier und auf der Brücke arbeitet die Besatzung bei Gefechtssituationen und im Alltag immer eng zusammen. Auch wenn hier ein ganz anderer Schwerpunkt liegt: Während die Brücke zum Beispiel das Führen und Sehen übernimmt, werden in der OPZ die Waffensysteme gesteuert. Von hier aus wurde der Luftangriff abgewehrt.
Erlebte einen „abwechslungsreichen Besuch“ – die Verteidigungsministerin bei ihrem Antrittsbesuch der Deutschen Marine auf hoher See.
„Ich glaube wir haben alle einen abwechslungsreichen Besuch erlebt“, sagte Kramp-Karrenbauer nach Ende des Gefechts, „der mich persönlich sehr beeindruckt hat, alleine von der Vielfältigkeit der Aufgaben und Fähigkeiten, vor allem aber auch von der hohen Professionalität und der Einsatzbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten an Bord.“
Als letztes Highlight: flog der Seefernaufklärer P-3C Orion über die Korvette hinweg. Das viermotorige Propellerflugzeug wird als Aufklärungs- und Uboot-Jagdflugzeug eingesetzten und ist bei den Marinefliegern in Nordholz stationiert.
„Nach den schwierigen Jahren, in denen vieles eingespart wurde, ist es umso beachtlicher und wirklich bemerkenswert, mit welcher Leidenschaft die Soldatinnen und Soldaten hier zur See fahren“, erklärte die Ministerin gegenüber den anwesenden Pressevertretern. „Sie sind ein echtes Aushängeschild, nicht nur für die Marine, sondern für die Bundeswehr insgesamt. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagte sie zur Besatzung. „Und das ist für mich und für alle die Verantwortung tragen wirklich eine hohe Motivation dafür zu sorgen, dass die Marine, mit dem was sie kann, auch in Zukunft, noch schneller, noch konsequenter, noch besser so ausgestattet wird, dass sie das was in ihr steckt auch wirklich zeigen kann.“