Nach einem kurzen Zwischenstopp in Kroatien hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am 01. Dezember das deutsche Kontingent im Kosovo besucht. 20 Jahre nach Beginn von KFORKosovo Force sorgen dort die internationalen Kräfte weiterhin für Stabilität.
Der Militärflughafen liegt etwas außerhalb von Pristina. Das Gebäude wird durch Stacheldraht und Wachen geschützt. An der Hallendecke hängen Flaggen der beteiligten Nationen. Am Flughafen ist noch zu erkennen, dass es ein Einsatzland ist. In der Stadt auf den ersten Blick kaum noch. KFORKosovo Force ist der längste Einsatz der NATO. Seit 20 Jahren sind die internationale Truppen mittlerweile im Kosovo. Ein Ende der Mission ist immer noch nicht in Sicht.
Annegret Kramp-Karrenbauer hat es wahr gemacht. Bei ihrer Vereidigung im Juli versprach sie, bis Jahresende alle wichtigen Einsatzgebiete der Bundeswehr zu besuchen. Am 01. Dezember war KFORKosovo Force an der Reihe. Zum 1. Advent besuchte sie die rund 70 deutschen Soldatinnen und Soldaten in „Film City“, dem Hauptquartier der Mission. Früher sind auf dem Gelände Filme gedreht und geschnitten worden. Aktuell beteiligen sich 3.400 Soldatinnen und Soldaten aus 28 Ländern an KFORKosovo Force.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer beim gemeinsamen Statement mit Generalmajor Michele Risi; dieser führt die NATO-Truppe im Kosovo.
„Wir können die Fortschritte Jahr für Jahr sehen“, sagte die Verteidigungsministerin nach einem Gespräch mit dem italienischen Kommandeur der Mission, Generalmajor Michele Risi. Die Entwicklung des Kosovo stimme alle Beteiligten positiv, aber es blieben Herausforderung. „Der Grundkonflikt in der Region ist noch nicht endgültig gelöst.“ Kramp-Karrenbauer spielte auf den umstrittenen völkerrechtlichen Status, die Stabilität in der Region und die Rolle Russlands an. Die NATO sorge weiter für Sicherheit und Stabilität.
Die deutschen Soldatinnen und Soldaten haben der Ministerin einen warmen Empfang bereitet. Die „German Ark“, das Betreuungszentrum des Kontingents, steht auf mehreren Containern. Von innen sieht sie aus wie eine weihnachtlich geschmückte Holzhütte. Die Truppe ist stolz auf ihre „Arche“, die dem Vernehmen nach schon vor vielen Jahren gebaut und seitdem von jedem Kontingent weiterentwickelt wird - passend zum Einsatz.
Wie geht es weiter im Kosovo? Die Ministerin kann darauf keine abschließende Antwort geben. „Der KFORKosovo Force-Einsatz in den letzten 20 Jahren war ein enormer Erfolg. Er hat Frieden und Stabilität gebracht.“ Nun sei es wichtig, das Erreichte für die Zukunft zu sichern, sagt sie. Die KFORKosovo Force-Kräfte sind weiter präsent. Sie beraten und helfen beim Aufbau effektiver Sicherheitsstrukturen. Im Notfall könnten sie auch von den lokalen Sicherheitskräfte zur Unterstützung gerufen werden.
Annegret Kramp-Karrenbauer hat in der „Arche“ eine kleine Rede gehalten. Sie dankt den Soldatinnen und Soldaten für ihr Engagement. Gerade jetzt, wo Weihnachten vor der Tür steht. Für die Vertreter der Presse ist danach Schluss. Die Ministerin und die Truppe wollen zum Ende des Tages ungestört miteinander sprechen und den Advent gemeinsam ausklingen lassen.