Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat der verstorbenen Journalistin, Publizistin und Politologin Sylke Tempel gedacht. „Sylke Tempel fehlt, aber ihr Lebenswerk wird uns weiter Kraft und Zuversicht geben.“ Tempel wurde am Donnerstag von der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und dem Freundeskreis der BAKSBundesakademie für Sicherheitspolitik posthum mit dem Karl-Carstens-Preis geehrt.
Der Karl-Carstens-Preis ist vom Freundeskreis der Bundesakademie für Sicherheitspolitik e.V.eingetragener Verein gestiftet und wird seit 1997 alle zwei Jahre in Berlin verliehen.
Nach dem früheren Bundespräsidenten Karl Carstens benannt wird der Preis seit 1997 alle zwei Jahre vom Freundeskreis der BAKSBundesakademie für Sicherheitspolitik verliehen. Er geht an Persönlichkeiten, die sich besonders um die Vermittlung sicherheitspolitischer Zusammenhänge und um einen umfassenden Ansatz von Sicherheitspolitik in der Öffentlichkeit verdient gemacht haben.
Karl-Heinz Kamp erinnerte sich an ihre leidenschaftlichen und klugen Plädoyers für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik.
Der Vorsitzende des Freundeskreises der BAKSBundesakademie für Sicherheitspolitik, Brigadegeneral a.D.außer Dienst Armin Staigis, erinnerte an die „intellektuelle Kraft“ der verstorbenen Preisträgerin und an ihre „große und wohltuende Bescheidenheit“. Diese sei in der Welt von heute selten geworden. Der Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Karl-Heinz Kamp, sagte: „Ich bin froh, Sylke Tempel gekannt zu haben.“ Er erinnerte sich an ihre leidenschaftlichen und klugen Plädoyers für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik. Er persönlich habe sich besonders gefreut, als er seinerzeit von der Auszeichnung für Sylke Tempel erfahren habe.
Die Auszeichnung war Sylke Tempel bereits im vergangenen Jahr zugedacht worden, doch die Chefredakteurin der Zeitschrift „Internationale Politik“ (IP) kam am 5. Oktober 2017 auf sehr tragische Weise durch einen Sturm ums Leben.
Judith Hart, die Ehefrau der Verstorbenen, nahm am Donnerstag an der BAKSBundesakademie für Sicherheitspolitik den Preis entgegen. „Sylke stritt leidenschaftlich für die liberale Demokratie“, so Hart. „Sie hatte noch so viel zu sagen.“ Hart sagte, es sei Sylke Tempel stets darum gegangen, die Zusammenhänge von Außen- und Sicherheitspolitik klar zu formulieren und damit leicht verständlich zu machen. „Außen- und Sicherheitspolitik muss nicht einem elitären Kreis vorbehalten bleiben.“ Das sei Sylke Tempel immer wichtig gewesen, sagte Hart.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat der verstorbenen Journalistin, Publizistin und Politologin Sylke Tempel gedacht.
Die Ministerin erinnerte an die „politische Weitsicht“, „intellektuelle Kraft“ und „noble Schlagfertigkeit“ der verstorbenen Preisträgerin. Sylke Tempel sei eine „charmante Vermittlerin“ von Sicherheitspolitik gewesen. „Sie hat gezeigt, dass Sicherheitspolitik Spaß machen kann.“ Und das mit einer „glasklaren Sprache“ und durch „geistreiche Beiträge“.
Von der Leyen betonte, sie habe Sylke Tempel, die an der Universität der Bundeswehr in München promovierte, über alle Maßen schätzen gelernt. Mit Verve habe sie sich in den Weißbuch-Prozess eingebracht.
Die Ministerin bei ihrer Rede.
Die Zukunft Europas habe ihr stets sehr am Herzen gelegen. Ihre Empfehlung sei gewesen, Europa müsse sich außen-, sicherheits- und verteidigungspolitisch noch stärker auf sich selbst besinnen. Und das in unverzagter, unerschrockener und optimistischer Weise. Sylke Tempels Aufforderung an die Europäer: „Bleibt standhaft“, werde ihr immer in Erinnerung bleiben, so die Ministerin.
Von der Leyen: „Wir spüren alle den weiten Raum, den Sylke Tempel hinterlässt.“ Durch ihren tragischen Tod fehle eine ganz bedeutende Stimme aus der sicherheitspolitischen Community. „Sie wurde gehört, gern gehört.“ Dies auch als Freundin und Mutmacherin. Als solche hinterlasse Sylke Tempel eine „schmerzliche Lücke“, sagte die Ministerin in ihren sehr persönlichen Worten.