Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist am Montag ins Baltikum nach Litauen und Lettland gereist.
Die Ministerin traf im litauischen Rukla mit Staatspräsidentin Dalia Grybauskaitė und mit ihrem litauischen Amtskollegen Raimundas Karoblis zusammen. Bei einem gemeinsamen Statement mit Staatspräsidentin Dalia Grybauskaitė sagte die Ministerin: Litauen sei ein herausragender Partner – nicht nur im Rahmen der enhanced Forward Presence Battlegroup (EFPEnhanced Forward Presence), sondern beispielsweise auch im Einsatz in Mali.
„Wir sind gut auf gemeinsame Einsätze vorbereitet“, sagte die Ministerin. Die NATO-Partner stünden bei EFPEnhanced Forward Presence für Frieden und Freiheit ein. Im Hinblick auf die Rückversicherung, welche die Allianz ihren osteuropäischen Partnern gewährt, sagte die Ministerin: Litauen werde nie wieder um seine Freiheit fürchten müssen.
Die Bundeswehr bleibe in Rukla, solange es die Situation erfordere. Gemeinsam hätten die EFPEnhanced Forward Presence-Partner schon jetzt viel erreicht. Im Zuge der guten Kameradschaft hätten sie fröhliche aber auch traurige Momente gemeinsam erlebt. So den tragischen Tod des deutschen Oberstabsgefreiten Adrian Rohn im vergangenen Jahr bei einer Übung.
Gemeinsam gedachten Ursula von der Leyen, Dalia Grybauskaitė und Raimundas Karoblis dem verstorbenen Oberstabsgefreiten Adrian Rohn.
Gemeinsam verharrten Ursula von der Leyen, Staatspräsidentin Dalia Grybauskaitė und der litauische Verteidigungsminister Raimundas Karoblis still an dem Gedenkstein, auf dem auch der Name des deutschen Oberstabsgefreiten Adrian Rohn steht. Ihm zu Ehren benannte die Ministerin ein EFPEnhanced Forward Presence-Lager auf dem Übungsgelände, welches rund 2 Autostunden von Rukla entfernt ist. Es heißt jetzt „Adrian Rohn Camp“.
Der Tag stand im Zeichen des Übergabeappells der vierten Rotation der EFPEnhanced Forward Presence-Battlegroup in Rukla. Die Ministerin wertete den Appell bei ihrer Rede vor rund 1.200 angetretenen Soldatinnen und Soldaten aller zehn beteiligten Partnernationen als ein Zeichen der Solidarität der EFPEnhanced Forward Presence-Rahmennation Deutschland und ihrer Partner mit Litauen. Sie stünden füreinander ein und könnten sich aufeinander verlassen – die Partner stünden für die Einigkeit der Allianz.
Übergabeappell: Das Panzerbataillon 104 ist neuer Leitverband der NATO-Battlegroup in Litauen.
Bei dem Übergabeappell überreichte Oberstleutnant René Braun, Kommandeur des abgebenden EFPEnhanced Forward Presence-Leitverbands, dem Panzerbataillon 393 aus Bad Frankenhausen in Thüringen, das Kommando an Oberstleutnant Peer Papenbroock. Er ist Kommandeur des Panzerbataillons 104 aus dem bayerischen Pfreimd, dem neuen Leitverband der EFPEnhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen. Der scheidende Kommandeur, Oberstleutnant René Braun, sagte, er werde nach seiner Rückkehr in Deutschland Freunden und Bekannten voller Stolz von der Leistung seiner Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr berichten.
Anlässlich des Appells in Rukla brachte Ursula von der Leyen ihre hohe Wertschätzung für die gastgebende Nation Litauen zum Ausdruck. Die Zusammenarbeit sei in jeder Hinsicht konstruktiv und zielführend. „Wir werden die Entwicklung der Infrastruktur in Rukla gemeinsam mit Litauen und den multinationalen Partnern stetig weiterentwickeln“, erklärte die Ministerin. Bis 2021 will Deutschland bis zu 110 Millionen Euro investiert haben.
Wichtig waren der Ministerin die persönlichen Gespräche mit den deutschen Soldatinnen und Soldaten in Rukla. Sie sei sehr erfreut zu sehen, dass die EFPEnhanced Forward Presence-Battlegroup unter Führung der Rahmennation Deutschland sehr gut in die „Iron Wolf Brigade“ integriert und bei der litauischen Bevölkerung willkommen sei. Die Soldatinnen und Soldaten bestätigten im Gespräch das gute Miteinander mit den litauischen Bürgerinnen und Bürgern. Es habe sich mittlerweile eine belastbare Kooperation etabliert. Das sei ein Beitrag zum Zusammenhalt, zur Solidarität und zur Entschlossenheit der Allianz.
Im Fokus des EFPEnhanced Forward Presence-Auftrags in Litauen steht, gemeinsam mit den Partnern eine glaubhafte Abschreckungs- und Verteidigungspräsenz zu zeigen. Dazu sind beispielsweise 16 Kampfpanzer Leopard 2 A6 der Bundeswehr und 12 Schützenpanzer Marder in Rukla stationiert. Es geht weiter darum, die Rückversicherung des NATO-Verbündeten Litauen zu gewährleisten und die Entwicklung der Fähigkeiten der litauischen Streitkräfte durch gemeinsame Ausbildung und Übungen zu stärken. Ein für alle sichtbares Zeichen der Stärke. Die Stärke der Allianz.
Zum Abschluss ihres ersten Besuchstages im Baltikum traf die Ministerin am Abend in Riga mit ihrem lettischen Amtskollegen Artis Pabriks zusammen.