Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist zu früher Stunde des 23. Aprils zu einem Truppenbesuch des deutschen Einsatzkontingents Atalanta in Dschibuti eingetroffen. Dort wurde sie vom deutschen Botschafter in Dschibuti, Wolfgang Piecha, und dem Commander Task Force Atalanta, dem deutschen Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen, in Empfang genommen.
Während eines Rundgangs auf der Fregatte Brandenburg besichtigte die Ministerin unter anderem die Operationszentrale und das Lazarett des knapp 140 Meter langen Kriegsschiffs. Hierbei konnte sie sich einen guten Eindruck von den Aufgaben und Fähigkeiten des derzeitigen Flaggschiffs des multinationalen Verbands verschaffen. Neben Gesprächen mit den Vertrauenspersonen an Bord suchte von der Leyen auch immer wieder das individuelle Gespräch mit den Soldatinnen und Soldaten.
Beeindruckt zeigte sich die Ministerin von der Vielseitigkeit der Aufgaben der Besatzung an Bord der Fregatte und betonte, dass sie eindrucksvoll erleben konnte, „welche Vielfalt an Fähigkeiten und Berufen sich hier an Bord finden lässt. Das geht vom Arzt über den ITInformationstechnik-Spezialisten bis hin zum Schiffsmechaniker.“
Besondere Aufmerksamkeit widmete von der Leyen den Arbeitsbedingungen im Einsatz und den Anliegen der Frauen und Männer: „Ich habe an Bord eine hochprofessionelle Truppe erlebt und mit Soldaten gesprochen, die zu Recht stolz sind auf das, was sie hier leisten“, lobte die Ministerin das Engagement des deutschen Einsatzkontingents am Horn von Afrika. „Aber wir haben auch darüber gesprochen, wo der Schuh drückt.“ So wünschten sich die Soldaten mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit ihrer Einsatzzeiten und das müsse angegangen werden, bekräftige die Ministerin ihr Vorhaben, die Bundeswehr nachhaltig als attraktiven Arbeitsgeber zu positionieren.
Der Kommandant der Fregatte Brandenburg, Fregattenkapitän Gerald Liebich, zeigte sich im Anschluss an den Besuch der Ministerin hochzufrieden und sagte, „die Besatzung hat sich sehr auf den Besuch der Ministerin gefreut und natürlich speziell darauf, ihr zeigen zu können, wie unser Arbeitsalltag hier im Einsatz aussieht.“ Darauf habe sich die Besatzung intensiv vorbereitet und „ich denke, wir konnten ihr einen guten Einblick gewähren“, so Liebich.
Auch Flotillenadmiral zur Mühlen berichtete der Ministerin über ein sehr angenehmes und produktives Arbeitsklima innerhalb der multinationalen Task Force Atalanta. So sei die internationale Zusammenarbeit sehr erfolgreich. „Es ist binnen kürzester Zeit gelungen zusammen mit den Kommandeuren anderer Nationen einen konstruktiven Austausch herbeizuführen. Dabei suchen wir gemeinsam auch immer nach Möglichkeiten noch enger und besser zusammenzuarbeiten“, betonte zur Mühlen.
Auf der Brandenburg sind derzeit 235 Soldatinnen und Soldaten tätig, darunter auch 34 Angehörige aus insgesamt 12 europäischen und EU-Nationen. Erst vor wenigen Wochen löste die Brandenburg die Fregatte Hessen am Horn von Afrika ab und ist seitdem das Flaggschiff der Operation Atalanta. Zusätzlich beteiligt sich die Deutsche Marine derzeit mit dem Betriebsstofftransporter Rhön und einem Seefernaufklärer des Typs P3C Orion an der EU-Operation.
Am späten Nachmittag reiste die Ministerin weiter in den Libanon. Dort wird sie mehrere politische Gespräche führen, unter anderem mit ihrem libanesischen Amtskollegen Samir Moqbel, die Jounieh Naval School besuchen und sich mit den Besatzungen der beiden Schnellboote Frettchen und Wiesel treffen, die derzeit am UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon Einsatz teilnehmen.