Statement der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in der Bredo Werft.
„Eine Entscheidung wird jetzt noch nicht fallen, zunächst müssen alle Tatsachen zweifelsfrei auf den Tisch gelegt werden“, so die Ministerin auf der Bredo Werft, in der das Segelschulschiff der Marine derzeit instandgesetzt wird. Sie sei nach Bremerhaven gekommen, um sich ein eigenes Bild zu machen von Zustand und Baufortschritt der Gorch Fock.
In Begleitung von Vizeadmiral Andreas Krause, dem Inspekteur der Marine, sowie dem Kommandanten der „Gorch Fock“, Kapitän zur See Nils Brandt, stieg von der Leyen über enge, staubige Niedergänge bis in den Bauch des Schiffes. Um sie herum gingen die bereits autorisierten Arbeiten lautstark weiter. Alle neuen Investitionen liegen derzeit auf Eis.
Die Ministerin zeigte sich besorgt angesichts der Situation: „Es gibt gravierende Vorwürfe durch den Bundesrechnungshof, was die schiffbaulichen Untersuchungen angeht, was die Planung der Instandsetzung angeht und was die enormen Kostensteigerungen angeht.“ Auch der Korruptionsverdacht gegen einen Mitarbeiter des Marinearsenals müsse aufgeklärt werden. Doch die Gorch Fock habe eine ganz besondere Bedeutung für die Marine. Es gehe um die seemännische Ausbildung und eine große und stolze Tradition, aber eben auch um sehr viel Geld der Steuerzahler.
Ursula von der Leyen trifft sich mit der Crew der Gorch Fock.
So bezeichnete ein Besatzungsmitglied das Schiff. Es sei schon immer ihr Traum gewesen, auf der Gorch Fock zur See zu fahren. „Es ist einfach ein sehr altes Stück Deutschland“, so die junge Frau weiter. Ein Kamerad pflichtete ihr bei, die Bark sei der Grund gewesen, warum er zur Marine gegangen sei. Wie stark das Herz vieler Soldatinnen und Soldaten an der Gorch Fock hängt, weiß die Ministerin: „Es ist mir sehr wichtig, mit der Besatzung der Gorch Fock zu sprechen, die hier vor Ort ist.“ Sie werde alle Fragen klären, bevor eine endgültige Entscheidung falle, versprach von der Leyen den versammelten Besatzungsmitgliedern.