Deutschland zählt zu den wichtigsten Partnern Malis. Am 18. Oktober wurde im Auswärtigen Amt die sechswöchige Ausstellung „Mali und Deutschland – Partner für Frieden und Stabilisierung“ eröffnet, die über die vielfältige Kooperation beider Länder informiert.
„Wir haben unser Engagement stetig ausgebaut“, sagte die Leiterin der Abteilung für Internationale Ordnung, Vereinte Nationen und Rüstungskontrolle im Auswärtigen Amt, Dr. Patricia Flor, anlässlich der Ausstellungseröffnung. Insbesondere seit 2012 begleitet Deutschland sehr intensiv den Friedens- und Versöhnungsprozess in Mali. „Deutschland will Mali auf diesem schwierigen Weg zur Seite stehen“, so Flor.
Die Bundeswehr unterstützt diese Bemühungen mit ihrer Beteiligung am VNVereinte Nationen-geführten Stabilisierungseinsatz MINUSMAMultidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali und an der EUEuropäische Union-Ausbildungsmission EUTMEuropean Training Mission Mali. Darüber hinaus unterstützt Deutschland die zivile Ausbildungsmission EUCAPEU Capacity Building Mission Sahel. Mali gehört auch zu den Schwerpunktländern der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung, mit der zahlreiche Projekte zum Kapazitätsaufbau der malischen Sicherheitskräfte gefördert werden, also die Befähigung zu eigener Krisenprävention und -bewältigung sowie zur Friedenskonsolidierung. Der Bau einer Munitionsstätte in Koulikoro und die Ausbildung in sicherer Lagerhaltung von Munition sind dahingehend zwei Projektbeispiele, die die Bundeswehr aktiv mit den malischen Partnern umgesetzt hat.
Den Beginn einer ganz besonderen Partnerschaft markiert ein Telegramm, das 1960 von Bundeskanzler Konrad Adenauer gesendet wurde. Im Lichthof des Auswärtigen Amtes können Besucher nachlesen, wie diplomatische Beziehungen beginnen: Mit dem Telegramm hat Deutschland als erster Staat die Unabhängigkeit Malis anerkannt. Wenige Schritte weiter ist mit einer der Handschriften von Timbuktu ein weiteres, aber noch viel älteres Dokument ausgestellt. Das Exponat ist ein Ergebnis der intensiven Partnerschaft.
Rund 300.000 Timbuktu-Manuskripte haben die Kämpfe in Mali 2012 zwischen Militär und Rebellen überstanden. Gesichert sind sie damit jedoch noch nicht. Deshalb unterstützt die Bundesregierung im Kulturerhalt-Programm ein Projekt zur Rettung der Handschriften. Der Kulturerhalt ist eines von vielen Beispielen der engen Zusammenarbeit zwischen Mali und Deutschland in der Ausstellung.
Der stellvertretende Botschafter Malis in Berlin betonte in seiner Ansprache das freundschaftliche Verhältnis beider Länder und die Idee zur Ausstellung. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt des Auswärtigen Amtes und des Verteidigungsministeriums. Ziel sei, „den ganzen Fächer des deutschen Engagements zu illustrieren“, erklärte Dr. René Rubbeling, Stellvertretender Referatsleiter für Öffentlichkeitsarbeit bezüglich VNVereinte Nationen in der Abteilung OR im Auswärtigen Amt. Viele Projekte in Mali wurden für die Ausstellung anschaulich aufbereitet: Vom Kulturerhalt über Kleinwaffenkontrolle bis zu Versöhnungsvorhaben.
Die Ausstellung ist vom 18. Oktober bis zum 30. November 2017 im Lichthof des Auswärtigen Amts zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. |
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