Das Opferfest ist das höchste Islamische Fest. In Mali wird es auch Aid-el Kebir oder Tabaski genannt. Aufgrund des islamischen Mondkalenders kann das viertägige Fest zu jeder Jahreszeit stattfinden, es verschiebt sich im Sonnenkalender rückwärts um meist 11 Tage im Jahr. 2017 feiern die Malier am 1. September.
Als Geste der guten Zusammenarbeit spendete der Kontingentführer des 5. Deutschen Einsatzkontingents MINUSMAMultidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali, Oberst Derichs, sechs Schafsböcke. Der Kommandeur des 13. Militärbezirkes der Malischen Armee und der Kommandeur des MOCMécanisme Opérationnel de Coordination-Bataillons nahmen das Geschenk als Zeichen der Verbundenheit und auch als Zeichen des Respektes vor der islamischen Kultur sehr dankbar an.
Beim Opferfest wird dem Propheten Ibrahim gedacht, der nach muslimischer Überlieferung die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael, Allah zu opfern. Als Allah seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt. Ibrahim und Ismail opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder. Diese Begebenheit findet sich auch in christlichen und jüdischen Schriften wieder.
Es ist bei gläubigen Muslimen üblich, zur Feier des Festes ein Tier zu opfern, wenn sie es sich finanziell leisten können. Das Fleisch des Tieres wird dann unter den Armen und Bedürftigen verteilt. Es ist gute Sitte, vielen Freunden und Verwandten zum Opferfest die besten Wünsche zu versichern und auch ihnen etwas von dem Fleisch zu geben. Nach regionaler Verfügbarkeit werden Schafe, aber auch andere Tiere wie Ziegen, Rinder, Kamele oder Wasserbüffel geschlachtet, die als Halal beziehungsweise rein gelten. Allgemein werden nur Paarhufer – außer dem als unrein geltenden Schwein – rituell geschlachtet.
Die Aufmerksamkeit der deutschen Soldaten in Gao richtet sich aber nicht nur an die militärischen Kollegen. Wie auch in Deutschland üblich, betreut das Deutsche Einsatzkontingent in Gao ein großes Waisenhaus. Auch hier wurden zur Freude der Kinder zwei Schafe überreicht.