„Es ist mir ein Herzensanliegen, dass wir ihre Leistungen noch einmal würdigen und sie gewissermaßen auch hier aufs Podest stellen. Ich möchte ihnen ganz persönlich danken, dass Sie unser Land, unsere Bundeswehr so erfolgreich in Toronto vertreten haben“, sagt Ursula von der Leyen ihren Gästen. Am 22. Februar 2018 ehrte die Ministerin die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Invictus Games 2017 im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin.
Fünf Monate ist es her, dass 20 Athleten der Bundeswehr an den dritten Invictus Games teilnahmen. Rund 550 Teilnehmer aus 17 Nationen traten in zwölf Sportarten an. 37 Angehörige und 14 Begleiter komplettierten die deutsche Delegation. Für die Sportler stand nicht die Medaillenausbeute, sondern das sportliche Miteinander im Mittelpunkt. Dennoch war es für Hauptmann Thomas Stuber ein unvergessliches Gefühl auf dem Treppchen zu stehen. Nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Rennrad Einzelzeitfahren gratulierte ihm Prinz Harry persönlich. „Das vergesse ich mein ganzes Leben nicht.“ Insgesamt holte die deutsche Mannschaft fünf Medaillen nach Hause. Darunter war eine Goldmedaille im Kugelstoßen, zwei Silber- und eine Bronzemedaille im Radfahren sowie eine Bronzemedaille im Diskuswerfen.
Fünf Monate nach ihrer Teilnahme an den dritten Invictus Games in Toronto wurden die Sportler von Ursula von der Leyen geehrt.
Die Verteidigungsministerin machte deutlich, dass die Teilnahme an den Invictus Games 2017 letztlich für jeden ein Gewinn war. Gewiss sei es schön vorn dabei zu sein, aber es gehe nicht nur um Medaillen und Bestmarken, sondern um Dabeisein, das Miteinander, das Durchhalten und darum, Grenzen zu überwinden. Es geht um den Menschen. Selbst mit einer Platzierung weit entfernt von den Spitzenrängen könne man das beste Ergebnis seines Lebens erzielt haben. Die Teilnahme an den Invictus Games, aber auch die Vorbereitung haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Sport für jeden einzelnen ist. „Sport macht das Erlebte nicht ungeschehen, aber es unterstützt die Therapie enorm“, so Stabsfeldwebel Andreas Eggert, Vertreter der Sportlerinnen und Sportler.
Ein schönes Beispiel, welches zeigt, wie wertvoll der persönliche Rehabilitationsprozess für den Dienstalltag sein kann, ist Hauptfeldwebel Naef Adebahr. Der Teamkapitän wurde 2010 im Karfreitagsgefecht schwer verwundet. Jetzt, nach fast acht Jahren, ist er wieder in Afghanistan, diesmal als Truppenpsychologiefeldwebel. „Er kann nun seinen Kameradinnen und Kameraden als hochkompetenter Gesprächspartner zur Seite stehen, mit all seinen Erfahrungen.“ Die Ministerin betonte, wie wertvoll dies sei und welche unendliche Zuversicht das der Truppe gäbe.
Die Bundeswehr wird das Thema Rehabilitation und Wiedereingliederung einsatzgeschädigter Soldaten in Zukunft weiterverfolgen. Wie bereits bei allen Invictus Games wird die Bundeswehr auch bei den Spielen vom 20. bis 27.Oktober 2018 im australischen Sydney wieder dabei sein.
Das Schicksal von Kriegsversehrten und Veteranen liegt Prinz Harry von Wales seit seinem Einsatz als Co-Pilot eines „Apache“-Kampfhubschraubers im südafghanischen Helmand besonders am Herzen. Darum rief er im Jahr 2014 die Invictus Games ins Leben. Sie sind eine Veranstaltung für einsatzgeschädigte, traumatisierte, verunfallte und behinderte Soldatinnen und Soldaten. Die Veranstaltung bietet den Sportlern die Möglichkeit, ihre Belange in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Neben Deutschland nehmen Athleten aus der ganzen Welt an den paralympischen Spielen teil. |
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