Am 15. August verabschiedete Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ihre Vorgängerin Ursula von der Leyen mit einem Großen Zapfenstreich. Zum höchsten militärischen Zeremoniell der Bundeswehr waren zahlreiche Gäste in den Berliner Dienstsitz des Verteidigungsministeriums gekommen. Unter ihnen war auch Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Bundesministerin der Verteidigung Annegret Kramp-Karrenbauer verabschiedet ihre Vorgängerin im Amt, Ursula von der Leyen, mit einem Großen Zapfenstreich.
Es war Ursula von der Leyens vorerst letzter Termin im Berliner Bendlerblock. Fünfeinhalb Jahre lang, von 2013 bis 2019, war sie Verteidigungsministerin und nach insgesamt 16 Amtsvorgängern die erste Frau an der Spitze des Ressorts. Die frühere Verteidigungsministerin wechselt nach Brüssel, wo sie zum 1. November ihr neues Amt als EU-Kommissionspräsidentin antreten wird.
Noch vor dem feierlichen Abschiedszeremoniell bedankte sich von der Leyen bei einem Empfang bei der Truppe, die ihr ans Herz gewachsen sei: „Die Soldatinnen und Soldaten sowie die Zivilbeschäftigten haben eine ganz besondere Aufgabe in den Einsätzen und auch hier zu Hause. Denn sie stehen ein für unsere Freiheit, den Rechtsstaat und dafür, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Ohne die Hingabe, ohne die Leistung unserer Männer und Frauen in Uniform und in Zivil wäre es mir nicht möglich gewesen, in diesen fünfeinhalb Jahren die Verantwortung zu tragen und dafür sage ich aus ganzem Herzen ‚Danke‘“.
Dieses höchste militärische Zeremoniell fand am zweiten Dienstsitz des BMVgBundesministerium der Verteidigung im Bendlerblock in Berlin statt.
Verabschiedet wurde sie von ihrer Nachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die das Amt der Verteidigungsministerin seit 24.Juli 2019 innehat. In einer Rede würdigte sie die Verdienste Ursula von der Leyens: „Zum ersten Mal wird eine deutsche Verteidigungsministerin aus dem Amt verabschiedet. Ursula von der Leyen hat Geschichte geschrieben und wird es wieder tun – in Brüssel, als erste Frau an der Spitze der Europäischen Kommission.“ Ursula von der Leyen habe das Bild Deutschlands als verlässlichen Verbündeten maßgeblich geprägt, sie habe den Kurs der Bundeswehr neu bestimmt und auf Zukunftsfähigkeit gerichtet und sie habe die europäische Einigung in einer für Europa schwierigen Phase vorangebracht, so Kramp-Karrenbauer weiter.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wandte sich mit einer Dankesrede an Ursula von der Leyen: „Die Bundeswehr wirbt ja mit dem Satz ‚Wir. Dienen. Deutschland.‘ und diesen hat Ursula von der Leyen übernommen, der zu ihrem Arbeitsethos passt.“ In vielen Bereichen habe von der Leyen gedient, immer voller Energie, voller Ideenreichtum, voller Leidenschaft und Gestaltungskraft“, sagte die Kanzlerin.
Das höchste militärische Zeremoniell hat eine weit in die Geschichte zurückreichende Tradition und wird nur zu besonderen Anlässen durchgeführt.
Gut 30 Minuten dauerte der Große Zapfenstreich, der das höchste militärische Zeremoniell der Bundeswehr ist. Durchgeführt wird er zu besonderen Anlässen, so zum Beispiel bei der Ehrung von Persönlichkeiten, die sich um die Bundeswehr verdient gemacht haben. Die Formation des Großen Zapfenstreichs durch das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung besteht aus einem Musikkorps (in diesem Fall das Stabsmusikkorps der Bundeswehr) und zwei Waffenzügen des Heeres.
Ursula von der Leyen Kurs der Bundeswehr neu bestimmt und die europäische Einigung vorangebracht.
Traditionell können sich die Geehrten beim Großen Zapfenstreich drei Musikstücke wünschen, die dann eingebettet in die Zeremonie vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr gespielt werden. Neben Mozarts „Ave Verum“ wünschte sich Ursula von der Leyen auch die Europahymne nach Herbert von Karajan in Anlehnung an die neunte Sinfonie Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“ sowie die Rockballade „Wind of Change“ der Scorpions. Die Rockband stammt aus von der Leyens Heimatregion Hannover.