Schnell und unkompliziert hilft man sich unter Freunden – besonders im afrikanischen Mali ist dies für das gute Miteinander bedeutsam. Dass die deutschen Blauhelmsoldaten die guten Beziehungen zu den malischen Sicherheitskräften ernst nehmen, beweist das 7. Deutsche Einsatzkontingent MINUSMAMultidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali mit einer unmittelbaren Hilfsaktion.
Im benachbarten Feldlager der malischen Streitkräfte ist ein Generator ausgefallen. Dadurch wurde die komplette Stromversorgung des Camps unterbrochen.
Reparaturversuche einer zivilen Elektrizitätsfirma zeigten keine Erfolge. Schließlich wurde zwei Tage später ein neuer Generator bereitgestellt. Die Zeit drängt, jede weitere Stunde ohne Strom beeinträchtigt die Einsatzbereitschaft der malischen Soldaten. Rasch wurde der neue Generator mit einem LkwLastkraftwagen geliefert. Jetzt wird klar, dass zum Austausch ein Kran erforderlich ist. Weil die malischen Soldaten hier jedoch kein geeignetes Fahrzeug besitzen, wendet sich der Bataillonskommandeur schließlich an seine deutschen Kameraden.
Kurze Zeit später ist ein Feldkran der Unterstützungskompanie auf dem Weg in das Nachbarcamp, die Fahrt dauert nur ein paar Minuten. Vor Ort erwarten Soldaten und Monteure bereits die deutsche Hilfe. Während das Vorgehen besprochen wird, machen Stabsunteroffizier Marco C. und Stabsunteroffizier Marti S. den Kran einsatzbereit. Geübte Handgriffe bringen das wendige Fahrzeug auf engstem Raum in Position. Schon fährt Marti S. die Stützausleger aus, es kann losgehen. „Die Aktion gestaltet sich viel schwieriger als gedacht.“ beschreibt Marco C. seine Eindrücke. „Beim Austausch des Generators durfte ich mit dem Kran auf keinen Fall die Stromleitungen berühren, weil die sonst reißen können. Und Platz zum Schwenken war fast keiner. Alles reine Millimetersache.“
Der Strom im Leitungssystem ist abgeschaltet, doch die Leitungen sind straff gespannt. Äußerste Vorsicht ist geboten. Sollten die Kabel beschädigt werden, hätte die malische Kaserne tagelang keine Elektrizität. Der Kranhaken muss zwischen den dicht verlaufenden Leitungen hindurch gefädelt werden. Eine schweißtreibende Angelegenheit für den Kranführer Marco C.: „Mit dem schweren Generator am Haken darf nichts ins Schwingen kommen. Ich kann nur zentimeterweise schwenken beziehungsweise den Kranarm einziehen.“
Nach zwei Stunden anstrengender Präzisionsarbeit ist der Generatorwechsel ohne Zwischenfälle vollbracht. Mit Applaus und vielfachem Dank werden die deutschen Soldaten verabschiedet.