Der Kontingentführer des deutschen Einsatzkontingents EUTMEuropean Training Mission Mali im Koulikoro Training Center (KTCKoulikoro Training Center) , Oberstleutnant i.G.im Generalstabsdienst Thomas Gottsche, nutzt bei einem besonderen Wettkampf die Möglichkeit, seine Kameraden durch verschiedene Aufgaben noch enger zusammen zu schweißen. An den Start gingen insgesamt 32 Soldaten aus allen Bereichen. Außer den Ausbildern waren Soldaten der Unterstützungskompanie, der Sanitätseinsatzkompanie sowie der Einsatzwehrverwaltung vertreten. Die Teamzusammensetzung wurde ausgelost, so dass keiner im Vorfeld wusste, mit wem er den Wettkampf bestreiten wird.
Nach einer kurzen Einweisung durch die Wettkampfleitung geht es los. Acht Stationen gilt es zu bewältigen. Bei 36 Grad Celsius und hoher Luftfeuchte läuft der Schweiß schon beim Marsch zu den Stationen.
Außer dem „Klassiker“, der Hindernisbahn, gilt es unter anderem bei Stationen wie Verwundetentransport, Balanceübungen oder dem Erkennen von Kampfmitteln zu bestehen. Dabei ist außer körperlichen Fähigkeiten, Geschicklichkeit, Beobachtungsgabe und Führungsverhalten auch Vertrauen gefragt. Wenn zum Beispiel ein Trupp mit verbundenen Augen über eine vorgegebene Route von nur einem „Sehenden“ gelotst werden muss, ist buchstäblich „blindes Vertrauen“ gefragt.
„Die Stationen sind anstrengend, machen aber riesigen Spaß.“, sagt Oberfeldwebel B., welcher gerade, angetan mit dicken Schweißerhandschuhen, Kleinteile aus einer Kiste fischen muss, um daraus am Ende ein Magazin zusammen zu setzen.
Da auch der Spaß nicht zu kurz kommen soll, müssen an der Verwundetenstation alle Wettkämpfer einen passenden Anzug herstellen. Ohne Operationskittel, Kopfhaube, Mundschutz und natürlich Handschuhen darf die „verletzte“ Puppe nicht versorgt werden.
Auch beim Geschicklichkeitsparcours bleibt der ein oder andere Lacher nicht aus. Ein Tablett mit mehreren gefüllten Bechern muss über eine Reihe von Hindernissen transportiert werden, ohne dass die Flüssigkeit aus ihnen verschüttet wird. Das gestaltet sich gar nicht so einfach, wenn über Wippen oder einen Schwebebalken balanciert werden muss. Für die notwendige Stimmung sorgen viele Zuschauer an den Stationen, welche die Teams anfeuern.
Als Wettkämpfer nimmt außer der Chefin der Sanitätseinsatzkompanie und der Chef der Unterstützungskompanie auch der Kontingentführer selbst teil – was einige Soldaten zusätzlich motiviert.
„Es geht mir vor allem um den Spaß, aber ich will auf jeden Fall schneller als der Kontingentführer über die Hindernisbahn.“, sagt Oberstabsgefreiter P.,der zusammen mit einem Arzt, einem Trainer und einem Versorgungsfeldwebel den Wettkampf bestreitet. Außer der Geschwindigkeit auf der Hindernisbahn ist nach dem Überwinden aller Hindernisse nochmals Präzision gefragt. Mit Softair-Gewehren müssen möglichst viele Punkte auf einer Zielscheibe getroffen werden.
Trotz des Ehrgeizes herrscht selbst zwischen den Teams eine fast familiäre Stimmung. Die Soldatinnen und Soldaten tauschen sich über die Herausforderungen aus und geben den anderen Tipps für die weiteren Aufgaben.
Tipps haben sich viele Teilnehmer auch für die Knobelstation gewünscht. Hier gilt es eine geometrische Form aus mehreren Puzzleteilen nach zu bauen. Wie an jeder anderen Station läuft auch hier die Stoppuhr unerbittlich weiter, denn am Ende zählt die Gesamtzeit. „Oft kommen sehr gute Ideen von den Kameraden, von denen es am wenigsten zu erwarten ist.“, sagt Major K. der diese Aufgabe leitet. Gemeinsam konnte diese Aufgabe, wie auch alle anderen, von jedem Team bewältigt werden.
Dabei war genau das die Idee hinter dem Wettkampf. Das gemeinsame Bestehen und Zusammenarbeiten über alle Funktionen und Dienstgrade hinweg, um damit die bereits tolle Kameradschaft weiter zu festigen.
So resümiert der Kontingentführer Oberstleutnant i.G.im Generalstabsdienst Gottsche am Ende des Wettkampftages: „Das Event sollte vor allem Spaß bereiten, ein wenig Abwechslung in den Dienstalltag bringen und das Kontingent noch weiter zusammen bringen. Ich denke, das Ziel haben wir gemeinsam erreicht!“