Das Verteidigungsministerium verliert mit Peter Tauber nicht nur einen leidenschaftlichen Sicherheitspolitiker, sondern auch einen überzeugten Soldaten und Fürsprecher der Bundeswehr. In seinen drei Jahren als Parlamentarischer Staatssekretär hatte Tauber immer wieder für seine Idee von einer leistungsfähigen und bürgernahen Truppe geworben.
Sein Arbeitspensum war enorm. Peter Tauber war unter anderem für die Unterstützung der Verteidigungsministerin bei der parlamentarischen und politischen Vertretung der Aufgaben aus den Abteilungen Politik, Strategie und Einsatz sowie Führung Streitkräfte zuständig. Auch die Bereiche Cyber- und Informationstechnik und Personal zählten zu seinem Verantwortungsbereich. Zudem war er der Vertreter der Verteidigungsministerin im Verteidigungsausschuss des Bundestags. Tauber war seit März 2018 Parlamentarischer Staatssekretär.
Nun musste sich Tauber zu Ostern aus gesundheitlichen Gründen von seinen politischen Ämtern zurückziehen. Den Rückzug als Parlamentarischer Staatssekretär hatte der gelernte Historiker Anfang März bekannt gegeben. Auch sein Bundestagsmandat gibt der CDUChristlich Demokratische Union-Politiker ab. Taubers Aufgaben im Ministerium übernimmt der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn.
Als Reserveoffizier dient Tauber unter anderem bei der Division Schnelle Kräfte in Stadtallendorf. Durch seine Dienstleistungen als Reservist – zuletzt im Dienstgrad eines Hauptmanns – weiß er, wie wichtig eine funktionierende Reserve für die Bundeswehr ist: als dringend notwendige Unterstützung bei der Landes- und Bündnisverteidigung, aber vor allem als Scharnier zwischen den Streitkräften und den Bürgerinnen und Bürgern. Die Reserve müsse bei allen Entscheidungen der Bundeswehr stets mitgedacht werden, so Taubers Credo.
Die Sicherheit unseres Landes funktioniert nicht nach dem Dienstleistungsprinzip, sondern ist eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft.Tauber fordert auf der Jahrestagung der Reserve 2019 mehr Engagement von Staat und Bürgern.
Eine entscheidende Rolle spielte Tauber auch bei der Entwicklung des neuen freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz. Unter dem Motto „Dein Jahr für Deutschland“ können sich Erwachsene jeden Alters für die Gesellschaft engagieren. Zunächst leisten sie sieben Monate Dienst in der aktiven Truppe. Die restlichen fünf Monate können sie über mehrere Jahre verteilt als Reservisten in einer Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie ableisten. Eingesetzt werden die Soldatinnen und Soldaten ausschließlich in Deutschland.
In Deutschland stattfinden werden auch die Invictus Games 2023. Tauber war im Herbst 2019 extra nach London gereist, um die Bewerbung der Stadt Düsseldorf für die weltweiten Versehrtenspiele zu unterstützen. Mit Erfolg: Unter dem Motto „A Home for Respect“ werden sich übernächsten Sommer voraussichtlich rund 500 kriegsversehrte Athleten aus 20 Ländern im sportlichen Wettkampf messen.
Meinungsstark zeigte sich Tauber bei der Diskussion um die Anschaffung bewaffnungsfähiger Drohnen für die Bundeswehr. Diese war letztes Jahr vom Verteidigungsministerium angestoßen worden. Tauber ist ein Befürworter dieser Technologie. Immer wieder machte er auf die Bedeutung bewaffneter Drohnen für den Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz aufmerksam: Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, dürfe sich die Bundeswehr der Drohnentechnik nicht verschließen.
Wenn alle mit dem Gewehr auf dem Schlachtfeld stehen, wollen wir nicht mit der Armbrust kommen.Tauber erklärt einer Gruppe von Studierenden den Vorteil bewaffnungsfähiger Drohnen für die Bundeswehr.
Seine argumentative Durchschlagskraft hatte Tauber schon vor dem Wechsel ins Verteidigungsministerium bewiesen: Als Generalsekretär koordinierte er von 2013 bis 2018 die Parteiarbeit der CDUChristlich Demokratische Union. Seine Nachfolgerin als Generalsekretärin wurde damals übrigens Annegret Kramp-Karrenbauer. Bald kreuzten sich ihre beruflichen Wege erneut: Im Sommer 2019 wurde sie Taubers neue Chefin im Verteidigungsministerium.
Die Ministerin verabschiedete Tauber am 6. April in kleiner Runde. „Wir werden im Zusammenhang mit der Bundeswehr sicherlich auch weiterhin noch viel von Dir hören! Ich wünsche Dir alles Gute!“, so Kramp-Karrenbauer. Dem bekennenden Star-Wars Fan gab sie mit auf den Weg: „Bleib behütet, möge die Macht mit Dir sein!“ Tauber bedankte sich für all das, was er als Staatssekretär bei der Bundeswehr erleben durfte. Mit einem kurzen „Melde mich ab!“ beendete er seine Dienstzeit im Verteidigungsministerium.