Mit einem letzten Überflug aller drei deutschen und zwei belgischen NH-90 Hubschrauber verabschiedete sich der Multinationale deutsch-belgische Hubschraubereinsatzverband aus dem UN-Einsatz MINUSMAMultidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali in Mali.
„Brothers in Arms“ lautet der Leitspruch auf dem Verbandswappen. Denn wie im gleichnamigen Song der Dire Straits versahen die Angehörigen dieses einmaligen Verbandes Seite an Seite mit vollem Engagement ihren Dienst im Auslandseinsatz für die Vereinten Nationen. Neben etwa 60 belgischen Soldaten waren rund 190 Soldatinnen und Soldaten der Transporthubschrauberregimenter 10 und 30 sowie des Kampfhubschrauberregiments 36 gemeinsam im Camp Castor stationiert.
Während der sechszehn Einsatzmonate absolvierten die Hubschrauber des multinationalen Hubschraubereinsatzverbands bei Tag und Nacht insgesamt mehr als 2.600 Flugstunden. Die Kampfhubschrauber Tiger flogen 180 Missionen. Auf die bi-nationale NH-90-Flotte entfallen 181 Einsatzflüge. In 15 Rettungseinsätzen gelang es, 43 teils schwer verletzte Blauhelmsoldaten, Angehörige der malischen Streitkräfte sowie Zivilpersonen sicher aus dem Gefahrengebiet auszufliegen.
Generalmajor Jean-Paul Deconinck, der belgische Force Commander für die MINUSMAMultidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali-Truppen in Mali, würdigte diese Leistung in seiner Rede ausdrücklich: Die unentwegte Präsenz der Hubschrauber habe den Bodentruppen stets einen Motivationsschub gegeben, und die gegnerischen Kräfte hätten sich ihre Angriffe angesichts der Hubschrauber zweimal überlegt. Den Hubschrauberkräften aus Kanada und El Salvador, die ab August die Aufgaben der Deutschen übernehmen, wünschte Deconinck einen erfolgreichen Einsatz.
Als Kommandeur des multinationalen Hubschraubereinsatzverbandes dankte auch Oberstleutnant Sebastian Koehler seinen deutschen und belgischen Soldaten für ihre außerordentliche Leistungsfähigkeit und gelebte deutsch-belgische Kameradschaft. Anhand einiger Beispiele unterstrich er die essentielle Bedeutung der Bodenkräfte, die es erst möglich machten, dass die Hubschrauberbesatzungen ihre Missionen erfüllen konnten. So hob er das Können des luftfahrzeugtechnischen Personals ebenso hervor wie die Fachexpertise der Wetterberater, die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr oder der Flugbetriebsstoffgruppe. All diese Fähigkeiten trugen wesentlich zu der beeindruckenden Leistungsbilanz bei.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. So erinnerte Koehler an den tödlichen Absturz von Major Jan Färber und Stabshauptmann Thomas Müller mit einem Kampfhubschrauber Tiger am 26. Juli 2017. Wenngleich die sichtbaren Folgen des Absturzes in der Wüste verschwunden seien, behielten die beiden Piloten für immer ihren festen Platz im Herzen und der Erinnerung aller Soldaten, sagte der Kommandeur.
Ein wichtiger Meilenstein des Einsatzes war die Integration der belgischen Hubschrauberkräfte in den deutschen gemischten Hubschraubereinsatzverband. Bereits nach kurzer Vorbereitungszeit konnten die deutsch-belgischen Formationen einen qualitativ hochwertigen Einsatzflugbetrieb sicherstellen.
Koehler gab in diesem Zusammenhang seiner Hoffnung Ausdruck, diese erfolgreiche Kooperation zur Fortsetzung des „burden sharing“ in der Heimat fortsetzen zu können – in Ergänzung der deutsch-niederländischen Integration unter dem Dach der Division Schnelle Kräfte.