Der zweite Tag der Einsatzreise führt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zur Europäischen Trainingsmission Mali in Koulikoro. Das Land weiter zu stabilisieren, sei wichtiges Ziel.
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer wird im Ausbildungszentrum der malischen Streitkräfte in Koulikoro empfangen.
Bei der europäischen Trainingsmission in Mali, kurz EUTMEuropean Union Training Mission, unterstützen rund 700 Soldaten und Soldatinnen aus 22 Nationen malische Sicherheitskräfte. Deutschland trägt mit mehr als 140 Soldaten wesentlich zum Erfolg des Einsatzes bei. „Dieser sehr multinationale Ansatz funktioniert in der Mission sehr gut“, erklärt Oberst Christian Schmidt, deutscher Kontingentführer der EUTMEuropean Union Training Mission in seinem Lagevortrag für die Ministerin.
Am zweiten Tag ihrer Einsatzreise ist Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im Trainingscenter in Koulikoro (KTCKoulikoro Training Center) angekommen. „Man sieht das unter den 22 Nationen die Zusammenarbeit sehr gut klappt. Das hat mir eben bei der Trainingseinheit der belgische Ausbilder, der zusammen mit einem britischen und einem deutschen Kameraden die Ausbildung übernommen hat, noch einmal bestätigt“, so die Ministerin.
„Unser Auftrag im 4. Mandat ist es die malischen Streitkräfte zu beraten und auszubilden“, so der Kontingentführer weiter. Dennoch verschlechtere sich die Lage in Mali. Verschiedene terroristische Gruppierungen und andere bewaffnete Gruppen lassen das Land nicht zur Ruhe kommen. Die malischen Streitkräfte sind mit rund 25.000 Soldaten und Soldatinnen eine eher kleine Armee verglichen mit der Größe ihres Landes. Mali ist 3,5 Mal so groß wie Deutschland. „Wichtig wird auch sein, dass wir die malische Armee, aber auch die malische Regierung weiter dabei unterstützen, professioneller zu werden und das Land stärker zu stabilisieren“, sagt Kramp-Karrenbauer und ergänzt: „Deswegen brauchen wir für Mali eine genaue Analyse der unterschiedlichen Operationen MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali, EUTMEuropean Union Training Mission, aber auch des Ansatzes der Franzosen, um mit Blick auf die Fortsetzung zu schauen, wo brauchen wir möglicherweise einen veränderten Ansatz, um Mali weiter zu stabilisieren.“
Wie viele malische Soldaten bis jetzt durch die EUTMEuropean Union Training Mission ausgebildet wurden, ließe sich nur schwer beantworten, so der Kontingentführer. „Solche Statistiken halte ich nicht für besonders aussagekräftig.“ Entscheidend seien weniger eine hohe Zahl, die möglicherweise in kurzen Lehrgängen durchgeschleust wurde, sondern viel mehr die Soldaten, die in einem intensiven Training zu Multiplikatoren ausgebildet wurden. „Alle Rückmeldungen über die Armee zeigen, dass der Zustand besser geworden ist. Wichtig ist uns, dass wir dabei nicht nur auf die hohe Zahl achten sondern auch auf die Qualität“, so die Ministerin. Dies bestätigen auch die Ausbilder der Mission. Hauptmann Dominique L. Ist bereits zum zweiten Mal als Ausbilder bei der EUTMEuropean Union Training Mission. „Ich stehe in Verbindung mit ehemaligen Lehrgangsteilnehmer. Diese Soldaten berichten mir von ersten Erfolgen bei ihren Einsätzen.“
Immer wieder in der Kritik ist das Kräfteverhältnis der Mission. Derzeit gibt es 83 Ausbilder, davon sind acht Deutsche. Zu wenige Ausbilder, zu viele Unterstützungssoldaten - so der Vorwurf. Ein Verhältnis von knapp 1:9. „Das Kräfteverhältnis ist gut. Wir brauchen einfach die Unterstützer wie beispielsweise die Sanitäter“, erklärt der Kontingentführer. Das bestätigt auch der Transportgruppenführer Hauptfeldwebel Andreas T. „Für jedes Training bedarf es einer Planung und Organisation. Wir sind Teil davon. Beschaffen Ausrüstung für die Ausbilder, aber auch Material, damit die Fahrzeuge der Trainer instand gesetzt werden können.“