Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat gemeinsam mit ihrer französischen Amtskollegin Florence Parly den Standort Airbus Defence and Space im bayerischen Manching besucht. Dort wurden die Ministerinnen von dem CEOChief Executive Officer Airbus, Guillaume Faury, und dem CEOChief Executive Officer Airbus Defence and Space, Dirk Hoke, empfangen.
Zur Kooperation mit ihrer französischen Amtskollegin betonte AKK in Manching, es freue sie sagen zu können: „Gerade in diesen Zeiten, in denen wir spüren, dass Bedrohungen rund um uns herum wachsen, dass wir es beide ernst meinen mit deutsch-französischer Zusammenarbeit, dass wir es beide ernst meinen, wenn wir sagen, wir müssen Europa handlungsfähiger machen, wenn es darum geht, gemeinsam unsere Sicherheit zu verteidigen.“
Im Fokus des militärischen Luftfahrtzentrums steht der Eurofighter, das Rückgrat der Luftwaffe. In Manching wird bald ein weiterer Schritt in die Zukunft getan: Mit der Beschaffung der 4. „Quadriga“-Tranche des Eurofighters für die deutsche Luftwaffe werde ein Zeichen für den Ausbau und den Erhalt von Hochtechnologie in Deutschland gesetzt. AKK betonte: „Airbus, insbesondere hier am Standort Manching, ist für die deutsche Luftwaffe, für die deutsche Bundeswehr, der Standort, an dem solche Fähigkeiten entwickelt und industriell gewährleistet werden.“
Ein weiteres wichtiges Rüstungsprojekt: FCASFuture Combat Air System (Future Combat Air System). Damit werden neue Wege im Bereich der Rüstungsindustrie beschritten. Es handelt sich dabei um eine große multinationale Kooperation auf Augenhöhe mit Frankreich und Spanien. AKK zeigte sich sehr sicher, dass mit FCASFuture Combat Air System ein guter Beitrag geleistet werden könne.
Mit den Rüstungsprojekten am Standort Manching nehmen die beteiligten Staaten eine Vorreiterrolle bei der europäischen Integration ein. Europa stärkt so seine Unabhängigkeit. AKK machte deutlich: Projekte wie diese führten die beteiligten Staaten zu dem gemeinsamen Ziel einer stärkeren Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit Europas, der „Ability to Act“, wie sie sagte. Wichtig sei, dass man gemeinsam an Tempo zulege. Mit dem Next Generation Fighter, dem ersten Teil des auf mehrere Jahrzehnte ausgelegten Großvorhabens, werde ein Zeichen für Europa gesetzt.
Als ein weiterer zentraler Baustein für FCASFuture Combat Air System gilt die Eurodrohne. Sie ist ein Wegbereiter für eine noch intensivere Zusammenarbeit der beteiligten Nationen und deren Industrien. Die Ministerin machte vor diesem Hintergrund in Manching deutlich, die Eurodrohne sei ein wichtiges Projekt zum Aufbau europäischen Know Hows im Drohnenbau. Ziel sei es, die technologische Souveränität Europas zu stärken.
Die Ministerin nannte Airbus mit etwa 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „eine wirtschaftlich tragende Säule, nicht nur in der Region, sondern für ganz Bayern, und ich kann das glaube ich auch so sagen, für ganz Deutschland“.
Besonders wichtig war es den beiden Ministerinnen während ihres Rundgangs durch das militärische Luftfahrtzentrum in Manching, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter auch Auszubildende, ins Gespräch zu kommen. „Es ist faszinierend gewesen, auch zu hören und zu spüren, mit wieviel Herzblut alle diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Projekten tätig sind. Mit wieviel Herzblut sie sich selbst auch im besten Sinne des Wortes als Europäer empfinden“, so AKK.
Bedingt durch die aktuellen Gegebenheiten der COVID-19Coronavirus Disease 2019 Pandemie durchlebt die zivile Luftfahrtindustrie gerade schwierige Zeiten. Umso wichtiger sei es, dass Deutschland und Frankreich mit der Unterstützung der militärischen Luftfahrtsparte einen Beitrag zur Stabilisierung der Luftfahrtbranche insgesamt leisten könnten, so die Ministerin. „Es geht um Wertschöpfung und den Erhalt von Arbeitsplätzen.“ Das gilt nicht nur für Konzerne wie Airbus, sondern auch für die zahlreichen mittelständischen Unternehmen und Zulieferer.
Die Ministerin erklärte:
„Ich freue mich sehr, dass wir hier nicht nur als deutsche Bundeswehr und damit als deutscher Staat, sondern in Kooperation auch mit unseren französischen Freunden und mit anderen europäischen Partnern, ein klares Bekenntnis zu diesem Standort geben können.“