Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer empfing am Montag den Arbeitskreis Homosexueller Angehöriger der Bundeswehr e.V.eingetragener Verein, kurz AHSAB. Erst im letzten August beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung hatte die Ministerin Vertreter des Arbeitskreises getroffen.
Kramp-Karrenbauer bedankte sich für das vielfältige Engagement des Arbeitskreises. Jahrzehntelang seien homosexuelle Angehörige in der Bundeswehr ungerecht behandelt worden. „Sie wurden aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erheblichen Diskriminierungen ausgesetzt und haben nicht zuletzt in ihrer beruflichen Entwicklung Nachteile erlitten“, so die Ministerin.
Wir wertschätzen jeden Einzelnen.Annegret Kramp-Karrenbauer,
Bis zum Jahr 2000 waren Homosexuelle in der Bundeswehr strukturell benachteiligt worden. Der regelnde Erlass wurde nach Meinung der Ministerin erst viel zu spät außer Kraft gesetzt. Sie bedauere diese Praxis sehr, die für die Politik der damaligen Zeit stand. Was das Thema Rehabilitation betrifft, gibt es einen geltenden Rechtsrahmen, der jedoch von den Betroffenen kritisiert wird. Die Verteidigungsministerin hat daher ihr Haus angewiesen, Vorschläge für eine neue gesetzliche Grundlage zu machen, die den berechtigten Anliegen der Benachteiligten besser gerecht wird, als dies bisher der Fall sei.
„Die Bundeswehr von heute ist eine ganz andere“, so Kramp-Karrenbauer beim gestrigen Treffen. „Heute geht es nicht darum, sexuelle Orientierungen oder Identitäten nur zu tolerieren.“ Innerhalb der Bundeswehr werde jeder Einzelne und jede Einzelne wertgeschätzt und geachtet. Diskriminierung werde bestraft. „Die Stärken und unterschiedlichen Erfahrungen unserer über 260.000 Angehörigen tragen entscheidend zur Erfüllung unseres Auftrages bei“, so Kramp-Karrenbauer.