Die Spezialisten des Störtrupps sind normalerweise immer mit von der Partie, wenn Patrouillen das Camp Castor in Mali verlassen. Die Soldaten haben eine verantwortungsvolle Aufgabe, mit ihrem „Störer“ schützen sie die Patrouillen vor Angriffen mit funkausgelösten improvisierten Sprengvorrichtungen.
Es ist Abend, Soldaten der Objektschutzkompanie haben sich im Besprechungszelt versammelt, morgen soll es auf eine Patrouille gehen. Der Patrouillenführer bespricht alle wichtigen Punkte des bevorstehenden Auftrages.
Mit dabei sind auch die Spezialisten des Störtrupps. Die Besatzung des Radpanzer Fuchs besteht aus dem Kommandanten sowie dem Kraftfahrer. Beide sind durch ihre Tätigkeit für die Patrouille im wahrsten Sinne des Wortes eine Art Lebensversicherung.
Die Spezialisten sorgen mit ihrer technischen Ausstattung auf dem Fuchs dafür, dass Angriffe auf die Patrouille mit funkausgelösten Sprengmitteln unterbunden werden. So können Frequenzbänder einfacher Funkfernbedienungen durch elektronische Gegenmaßnahmen effektiv gestört werden. Heutzutage kann sich jeder eine solche Fernbedienungen recht einfach beschaffen - in den Händen Aufständischer wird daraus dann schnell eine kostengünstige und einfach herzustellende Waffe.
Um sich davor zu schützen, werden in Mali elektronische Gegenmaßnahmen getroffen, auf diesem Gebiet arbeiten viele Experten Hand in Hand.
Der „Electronic Warfare Officer“ ist im Stab des Kontingents eingesetzt, er ist das Verbindungselement zur Störgruppe. Er berät den Kontingentführer über lageangepasste Maßnahmen und ist verantwortlich für den fachgerechten Einsatz der Stör- und Schutzausstattungen. Für die technische Einsatzbereitschaft der Ausstattung ist der Elektronikmechanikerfeldwebel zuständig. Er prüft regelmäßig die Technik und vermisst die Systeme dahingehend, ob sie alle noch die geforderten Parameter bereitstellen.
Zur Komplettierung des Teams fehlen nur noch die Störtrupps, die sich jeweils in die Patrouillen eingliedern. Die Trupps sind mit zwei Soldaten, einem Kraftfahrer und dem Kommandanten, besetzt. Kommandantin Hauptfeldwebel Anna F. bedient den Störsender, funkt und steht – wenn nötig – am Maschinengewehr. „Jeder von uns beiden kann im Bedarfsfall die Aufgaben des jeweils anderen übernehmen“, stellt Anna fest. „Wir sind ein echtes Team, wo sich jeder hundertprozentig auf den anderen verlassen kann. Dass Stabsgefreiter René M. und ich aus einer Einheit kommen, erleichtert die Sache enorm. Wir kennen uns und wissen, wie der andere reagiert“, ergänzt sie.
Ein weiteres Team, bestehend aus Stabsunteroffizier Smajil O. und Oberfeldwebel Joshua R. „Wir begleiten aber nicht nur Patrouillen, sondern stellen unseren Schutz auch beim Schießen – sowohl auf der Schießbahn als auch bei der Begleitung des Pendelverkehrs – gerne bereit“, ergänzt der Oberfeldwebel.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Störtrupps zwar nicht im Rampenlicht agieren, jedoch einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Soldaten leisten. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, aber ohne die „Störer“, wie sie im Soldatenjargon flapsig genannt werden, wäre die Gefährdung für Leib und Leben der Soldaten, die das Camp verlassen, wesentlich höher.